Die Regierungspräsidentin Sylvia Felder pflanzte zusammen mit Landrat Dr. Brötel einen „Speierling“, Baum des Jahres 1993, im Energiegarten der AWN in Buchen. 2019-10-29. Der Besuch der Regierungspräsidentin Sylvia Felder vom Regierungspräsidium Karlsruhe bei der Abfallwirtschaftsgesellschaft des NOK (AWN) in Buchen stand ganz im Zeichen von Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und regionalen „Spezialitäten“. Sei es nun die am Standort hergestellte Pflanzenkohle, der hochwertige Nährhumus oder auch, sozusagen als kulinarische Abrundung des Besuches, die brandneue „Odenwälder Torte“, persönlich kredenzt vom Konditormeister Siegfried Brenneis aus Schlossau.

Im Rahmen ihrer Kreisbereisung am vergangenen Montag stand neben dem Besuch von Firmen und Bauwerken auch die AWN bzw. KWiN in Buchen auf dem Programm. Landrat Dr. Achim Brötel freute sich bei seinen Begrüßungsworten im Entsorgungszentrum Sansenhecken in Buchen über den Besuch der Regierungspräsidentin, weitere Gäste waren zahlreiche AWN-Aufsichtsratsmitglieder, Mitglieder des Kreistages und Bürgermeister. Geschäftsführer Dr. Mathias Ginter stellte zu Beginn die AWN, zuständig für die gewerbliche Abfallentsorgung und den Deponiebetrieb, und die Kreislaufwirtschaft Neckar-Odenwald (KWiN), verantwortlich für Privathaushalte, die Wertstoffhöfe und Grüngutplätze, vor. Die Abfallwirtschaft stehe nach seinen Worten vor großen Herausforderungen, da sich einerseits die Entsorgungspreise deutlich nach oben bewegen würden, wo hingegen die Erlöse für Wertstoffe wie Papier oder Altmetalle massiv nach unten gehen. Weiter ging er auf verschiedene Projekte wie Nahwärmenetze, Biogasanlagen und verschiedene Aktivitäten im Umweltschutzbereich in China ein. Am Standort Buchen habe sich das Biomassezentrum, neben der eigentlichen Deponie, zu einem wichtigen Faktor entwickelt. Man erzeuge hier aus verschiedenen regionalen Biomassen über unterschiedliche Behandlungsmethoden hochwertige Produkte, die teilweise sogar deutschlandweit einmalig seien. Die hochwertige Pflanzenkohle wird, so Ginter weiter, vielfältig bei Edelkomposten, wie der Terra Preta, oder in der Viehhaltung eingesetzt. An die Regierungspräsidentin gerichtet verwies er allerdings auch darauf, dass bisher ein Großteil der erzeugten Pflanzenkohle in die Schweiz oder nach Österreich gehen würden, da die deutsche Gesetzgebung noch etwas „hinterherhinke“. Man sei jedoch guter Dinge, dass es hier „zeitnah“ zu entsprechenden Neuerungen kommen werde.

Beim anschließenden Rundgang über das Biomassezentrum zeigte sich die Regierungspräsidentin beeindruckt: Christian Gramlich erläuterte die Funktionsweise der Anlage zur Herstellung von Pflanzenkohle – das Eingangsmaterial „Holz“ komme ausschließlich aus der Region. Auch mit dem hochwertigen, selbst produzierten Nährhumus habe man schon erste Erfolge erzielt, u. a. seien Feldversuche mit dem Verband Wohneigentum sehr vielversprechend verlaufen. Höhepunkt war die anschließende symbolische Pflanzung eines wertvollen Baumes, ein Speierling, im Energiegarten der AWN. Dr. Ginter erläuterte den Sinn dieses Gartens, der in enger Zusammenarbeit mit dem Landesschulzentrum für Umwelterziehung LSZU in Adelsheim betreut wird: Man wolle hier Landwirtschaft und nachwachsende Energie erlebbar machen und stehe für Schulklassen und Besuchergruppen jederzeit offen. Genau der richtige Platz, so Landrat Dr. Achim Brötel, um einen Baum zu pflanzen. Der Speierling sei ein genauso wertvoller wie seltener Baum und war 1993 Baum des Jahres. Wegen seines festen Holzes und den essbaren Früchten war er vor allem im Mittelalter ein wichtiges Kulturgehölz. Eben diese Früchte könne man auch dem Odenwälder Apfelmost zusetzen – mit einem Augenzwinkern sprach Dr. Brötel eine Einladung für die erste Mostverkostung „in wenigen Jahren“ aus, was die Regierungspräsidentin gerne annahm. Lange könne es nach den Worten des Landrates eh nicht dauern, man habe ja bei der Pflanzung soeben ausreichend AWN-Nährhumus eingesetzt. Der kulinarische Abschluss war eine Kaffeerunde mit der brandneuen „Odenwälder Torte“ des Konditormeisters Siegfried Brenneis: Nachdem es „Schwarzwälder- und Linzertorte“ sowie „Frankfurter Kranz“ gäbe, musste man auch eine „Odenwälder Torte“ kreieren. Nach einer Idee von Brenneis und Engelbert Kötter (Rippberg) wurde ein Rezept entwickelt, das genauso einmalig sei und perfekt zur Region passe: Dinkelbisquit und -mürbteig, Zwetschgenmarmelade, Äpfel, Most und Birnenschnaps in „Autofahrer geeigneter Menge“ seien die Zutaten. Selbst die Sahne sei mit Grünkernschrot verfeinert, zu sehen an den goldbraunen „Stippen“. Die Torte kam sehr gut bei den Gästen an. Als Geschenk überreichte Brenneis noch ein handsigniertes Kochbuch an die Regierungspräsidentin. 

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