Hans-Peter Schmid (links) von der Gütegemeinschaft Kompost Region Süd (GKRS) überreichte die beiden Urkunden des bestandenen RAL-Gütezeichens Kompost an die AWN. 2019-10-22. Die Gütegemeinschaft Kompost Region Süd e. V. (GKRS) hat zum Ziel, einheitliche Qualitätsstandards in der Kompostwirtschaft zu definieren, zu überwachen und die Produktvermarktung zu unterstützen. Gastgeber der alljährlichen Mitgliederversammlung war in diesem Jahr das „Neumitglied“ Abfallwirtschaftsgesellschaft des NOK mbH (AWN) in der vergangenen Woche in Buchen. Der Zeitpunkt war gut gewählt – konnten doch wenige Tage zuvor die beiden Urkunden des RAL-Gütezeichens Kompost der Dachorganisation Bundesgütegemeinschaft Kompost e. V. (BGK) verliehen werden. Nun sind die beiden AWN-Produkte Kompost System „Biodegma“ und Kompost System „Hildebrandt“, genannt Nährhumus, mit diesem begehrten Gütesiegel ausgezeichnet.

 AWN-Geschäftsführer Dr. Mathias Ginter konnte zu Beginn der Mitgliederversammlung rund 40 Firmen- und Institutionsvertreter begrüßen und stellte den Standort Z.E.U.S. und die Deponie Sansenhecken vor. Unter Leitung des Vorsitzenden Hans-Peter Schmid wurde anschließend die Mitgliederversammlung durchgeführt. Nach der Mittagspause stand ein brandaktuelles Thema auf dem Programm: Prof. Ruth Freitag (Lehrstuhl für Bioprozesstechnik) von der Universität Bayreuth referierte über Mikrokunststoffe. Ein Themenfeld, das für die anwesenden Komposthersteller von großer Bedeutung war. Als Einführung definierte Prof. Freitag den Begriff Mikroplastik, alles kleiner als 5 mm falle unter diesen Bereich. Leider sei es aktuell so, dass man über fast keine Daten bezüglich der Auswirkungen von Mikroplastik auf die Fauna und Flora, die Mikrobiologie und letztlich auch auf den Menschen verfüge. Allein Regenwasser enthalte rund 400 Plastikpartikel pro kg, Schnee um ein Vielfaches mehr. Vor diesem Hintergrund sind die gemessenen Mengen bei Qualitätskompost von 3 – 126 Teilchen ein, wie Prof. Freitag anmerkte, „guter Wert“. Sie ging ausführlich auf „biologisch abbaubare Kunststoffe“ ein. Gemäß der DIN EN Norm 13432 dürfe nach einer Kompostierzeit von 12 Wochen noch höchstens 10% des ursprünglichen Trockengewichtes des Kunststoffmaterials vorhanden sein. Man wisse jedoch, dass eine Kompostierzeit von 12 Wochen oftmals nicht der Praxis entspräche und restlos weg sei der Kunststoff dann immer noch nicht. In diesem Vortrag wurde den Anwesenden deutlich, dass im Moment noch vieles, von der genauen Verifizierung bis hin zu reproduzierbaren und „einfachen“ Messmethoden, im Unklaren sei. Prof. Ruth Freitag beteuerte allerdings, dass man große Anstrengungen unternehme und „dran“ sei. Ein Forschungsfeld sei diesbezüglich sehr interessant: Man forsche an Organismen, die Kunststoffe tatsächlich komplett abbauen könnten.

Der Rundgang über das AWN-Biomassezentrum war für das Fachpublikum besonders interessant. Unter Leitung von Harald Schäfer (Techn. Leiter) sowie Christian Gramlich und Manuel Müller wurden die die Teilbereiche Pflanzenkohle, Brennmaterial, Kompost und Nährhumus wurden ausführlich erläutert.

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