Vor dem Verwaltungsgebäude der AWN/KWiN in Buchen stehen seit Kurzem vier öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge zur Verfügung. 2022-04-07. Die anspruchsvollen Klimaschutzziele des Verkehrs in Deutschland seien, so das Umweltbundesamt, nur mit oder mithilfe von Elektromobilität zu erreichen. Der Neckar-Odenwald-Kreis will dieses Themenfeld aktiv mitgestalten: Bereits Ende 2020 wurde über eine Förderung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg eine neue Stelle für die Beratung und Koordination von Elektromobilität und Ladeinfrastruktur, geschaffen. Michael Sack, der sich in seinem Studiengang auf die Fachrichtung Elektromobilität spezialisiert hatte, ist hier der unabhängige Ansprechpartner im Landkreis für Kommunen, Gewerbe und private Interessenten. Kosten entstehen dabei nicht.

Aufgrund fachlicher Berührungspunkte wurde sein Büro bei der Energieagentur des NOK im AWN-Verwaltungsgebäude in Buchen angesiedelt. Ende 2021 gab es im NOK knapp 4000 Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb – dies entspricht einem Anteil von rund 80% bei den Neuzulassungen und 3,12% am gesamten Fahrzeugbestand. Ende 2021 gab es 78 Ladepunkte, im Laufe dieses Jahres seien, so Sack, 20 weitere geplant.

Auch die AWN hat diesbezüglich investiert: Insgesamt 10 neue und öffentlich zugängliche Ladepunkte konnten dieser Tage in Betrieb genommen werden. Hierfür konnte durch Sacks Hilfe das Charge@BW Förderprogramms der L-Bank genutzt werden. Während die vier Ladepunkte am Verwaltungsgebäude in Buchen rund um die Uhr zugänglich sind, können die vier auf dem Deponiegelände und die beiden an der AWN-Betriebsstätte in Bödigheim lediglich zu den Öffnungszeiten erreicht werden. Diese Informationen seien selbstverständlich, so Michael Sack, in den Ladepunkten-Apps, die üblicherweise jede Elektromobilist parat hat, hinterlegt.

Als Besonderheit werden diese Ladesäulen mit 100% Ökostrom betrieben, der zu über 90% aus eigener Produktion stammt: Ein Gasmotor mit einer Leistung von 80 kW (dies entspricht ca. 110 PS) macht es möglich. Dabei kommt das Gas aus alten Verfüllabschnitten der Deponie Sansenhecken, in denen noch bis 2005 biogenes Material (z. B. Hausmüll) eingebaut wurde. Dieses Deponiegas wird über ein Rohrsystem abgesaugt und energetisch, rund 500 000 kWh Strom pro Jahr, verwertet. Lediglich bei Spitzenlasten oder in Ausfallzeiten greife man auf das öffentliche Stromnetz zurück – wobei auch hier ein Vertrag mit den Buchener Stadtwerken über die Lieferung von 100% Ökostrom bestehe. Die AWN-Tochter Energie-Neckar-Odenwald GmbH ist nebenbei bemerkt schon seit Jahren mit verschiedenen Photovoltaik-Anlagen ein beachtlicher Ökostromproduzent. Die größte Anlage mit einem Megawatt Leistung ist auf dem Dach des Biomassezentrums installiert.

Jeder Ladepunkt ist mit einer Standardmäßig vorgeschriebenen Typ 2 Verbindung ausgerüstet und darüber max. 22 kW (AC - Wechselstrom) liefern. Michael Sack erläutert, dass bei einer Ladezeit von rund einer Stunde mit 22 kW meist über 100 km an Fahrstrecke (je nach KFZ) geladen werden könnte. Ladesäulenbetreiber ist „mer-Germany“, der „Ad-hoc-Preis“ (ohne Ladekarte oder vorherige Registrierung) liege bei „üblichen“ 0,42 € pro kWh. Weitere Informationen zum Thema Elektromobilität oder zu den Fördermöglichkeiten erteilt Michael Sack unter 06281/906-800 oder per Mail unter michael.sack@neckar-odenwald-kreis.de.

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